Wir, als Menschheit, interpretieren die Welt aus unserer anthropozentrischen Perspektive, verherrlichen oft den Verstand und das vermeintlich Objektive, Messbare, und stellen es über die Intuition und das Empfinden. Menschen missbrauchen und töten Tiere und zerstören ihre natürlichen Lebensräume, holzen Wälder ab und vergiften Gewässer und Luft. Dieser Umgang mit der Umwelt – die auch unser eigener Lebensraum ist – richtet sich letztendlich gegen uns selbst. Er zieht Probleme wie die Klimakrise, soziale Spannungen und Pandemien nach sich, die die Weiterentwicklung unserer Zivilisation einschränken. Ähnlich ausbeuterisch und gnadenlos gehen wir oft auch mit uns selbst und miteinander um, da das kapitalistische System dies von uns einfordert.

In unserem Stück „Voltage“ begeben wir uns in die Verkörperung der Spannung, die durch unser toxisches, (auto)agressives Verhalten entsteht. Wir treiben sie auf die Spitze und beobachten, wie sie auf unsere Körper wirkt. Was können diese Körper uns erzählen über unsere Gesellschaft und den Zustand unseres Planeten? Kann der selbst-zerstörerische Status Quo durch veränderte innere sowie äußere Haltungsmuster durchbrochen werden?

Das Projekt „Voltage“ besteht aus zwei Elementen: Einem Tanzfilm und einem Bühnenstück.

Aufgrund der Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde aus dem ursprünglichen Konzept für eine reine Tanzperformance ein vielfältigeres, anpassungsfähiges Gesamtkonzept erarbeitet, welches verschiedene Kombinationen von Film- und Bühnenmaterial ermöglicht.